liegt nun hinter uns, aber was war denn das nochmal und wie sieht das Ergebnis im Rückblick aus?
Im letzten Gemeindebrief berichteten wir, dass auch wir als Kirchengemeinden im Verbund der evangelischen Kirche eine Visitationswoche erwarten und an den Superintendenten berichten müssen. Sie kennen dies vielleicht als Mitarbeiter, der seinem Chef den aktuellen Status berichtet oder umgekehrt möchte der Chef gerne informiert werden, ob die aktuelle Entwicklung noch zu den Planungen passt. Es geht also um eine Art Bestandsaufnahme, Gemeindeentwicklungen und Aktualisierung von Planungen. Aber auch das Hilfsangebot aus der Kirchenleitung bei schwierigen Themen zu beraten und unterstützen, wie wir mit den aktuellen Herausforderungen am besten umgehen können.
Eines der Stützpfeiler einer Visitation ist ein sogenannter Gemeindebericht in schriftlicher Form, aber auch der direkte Austausch mit den Vereinen, Gruppen und Verantwortlichen innerhalb der Gemeinde stehen auf dem Programm, der das Gesamtbild festigt. „Ganz schön viel Arbeit“, so kann man die Meinung der Beteiligten wohl zusammenfassen.
Einige Statements von unseren Hauptbeteiligten Vanessa Franke, Kirstin Woltmann, Regina Helmsen und Christine Schäffer:
- „Da kam einiges an Zeit zusammen – Austausch mit den Pastorinnen, Absprachen, schreiben, lesen, korrigieren, telefonieren, neu formulieren, wieder Korrektur lesen, diskutieren, Endlayout.“
- „Der Arbeitsaufwand war groß - Es mussten verschiedene Termine mit dem Superintendenten koordiniert und organisiert werden und ein Bericht beider Gemeinden verfasst werden… …Auf der Grundlage des Berichtes und der Eindrücke des Superintendenten und seines Teams während der Visitationswoche werden wir als Gemeinde beraten, wie wir mit den aktuellen Herausforderungen am besten umgehen können.“
- „Mehr Zeit, als man glauben würde! - Bereits im November und Dezember letzten Jahres begann die Planung der Termine für die Visitationswoche. Treffen mit allen Mitarbeitern, den Kirchenvorständen, den Ehrenamtlichen, dem Bürgermeister, den Ortsvorstehern, dem katholischen Pfarramt, der Schulleitung in Barienrode, der Kindertagesstätten Leitung Diekholzen und mehr. Hinzu kamen im Februar dann die konkreten Planungen für die Visitation im Konfirmandenunterricht und für den Visitationsgottesdienst.“
100 - 150 Std. sind da schnell auf 4 Personen aufgeteilt und verbraucht, wenn man die Visitation ernst nimmt. Hinzu kommt der Aufwand jedes Einzelnen, der an den verschiedenen Terminen teilgenommen und zum Gelingen der Visitation beigetragen hat.
Verschiedenste Themen wurden angesprochen, diskutiert und Vorschläge unterbreitet. Auch die Herausforderungen und ständige Anpassungen der Maßnahmen aus der Pandemie Phase heraus waren immer wieder Teil der Gespräche.
Konkrete Diskussionsthemen waren unter anderem:
- Strukturwandel der Kirche mit sinkenden Gemeindemitgliederzahlen und daraus bedingte Kostensituation
- Erreichbarkeit der Auferstehungskirche und Raumsituation
- Personelle Besetzungen
- Aktionsgruppen und Gemeinschaft
- Chancen oder die Fragestellung „Wie kommen wir als Kirche zu den Menschen“ und nicht umgekehrt
„Alle sorgen sich um Nachwuchs und Nachfolge. Ehrenamtliche sind eher punktuell und für Projekte zu gewinnen“, war eine Aussage, die geradezu auffordert, neue Ideen zu generieren.
Auch unser Superintendent, Herr Mirko Peisert, konnte die aktuelle Arbeitssituation unter Corona Bedingungen zusammenfassend nur als sehr belastend beschreiben. „Das Schöne ist weggefallen, und es gab extra viel Arbeit“, fasste er zusammen. Und damit meinte er gerade die Treffen und Veranstaltungen, die unsere Gemeinden als lebendige Gemeinden auszeichnen. Aber vielleicht sind gerade solche weltweiten Probleme Anstoß, um das Gemeinschaftsgefühl von Gemeinden zu stärken und Verbundenheit herzustellen, wenn die Kirche bewegende Themen noch mehr aufgreift (z.B. Friedensandacht).
„Seit der Pandemie gab es kaum ökumenische Kontakte und jede Kirchengemeinde war sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf die sich laufend ändernden Bestimmungen zu reagieren und die Gemeinde durch die Krise zu bekommen. So war es für mich beeindruckend zu hören, was es an ökumenische Zusammenarbeit in Diekholzen und Söhre gab.“, berichtete eine der Beteiligten. Hier half die Visitationswoche um alte/neue Kontakte wiederzubeleben bzw. aufzubauen, um neue Ideen für die kommende Zeit zu entwickeln.
Beeindruckt haben vielfach die Gespräche mit Herrn Peisert und weiteren Kirchenvertretern, aber auch Gespräche aus der Politik mit Bürgermeister Matthias Bludau und den drei Ortsversteher*innen haben geholfen, einen besseren Überblick über Diekholzen, Söhre und Barienrode zu bekommen. Interessant war, dass es echte Neuentdeckungen der Beteiligten, z.B. mit der alten Wassermühle in Söhre, gab. Eine mögliche Chance auch für unsere Gemeindemitglieder und Gruppen sich diese Projekte zum Thema Wasser mal näher anzuschauen? „Da lohnt es sich sicher, das Gespräch vor Ort zu suchen.“
„Im gemeinsamen Austausch kamen viele Wünsche und gute Ideen für die zukünftige Gestaltung unseres Gemeindelebens zusammen, von denen sich sicherlich einiges aufgreifen lässt.“
Der Abschluss der Visitationswoche wurde am 27.02.2022 in einem Visitationsgottesdienst unter der Leitung von unseren Pastorinnen Vanessa Franke und Kirstin Woltmann gefeiert. Hier fasste auch Herr Peisert die Visitationswoche zusammen und bedankte sich herzlich für die tolle Zusammenarbeit.
Aus Sicht der Beteiligten wurde die Visitationswoche vielfach als Erfolg gesehen, da man fokussiert die Bestandsaufnahme, Herausforderungen und Chancen für die Zukunft gerade unter Pandemiebedingungen dokumentieren und diskutieren konnte.
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